Rene´ Steininger

René Steininger
tremolando

Gedichte & Geschichten II

Die hier versammelten Gedichte und Miniaturen sind wie Fotografien, die Orte in ein einziges Bild bannen oder einfrieren, um nur den letzten oder stärksten Eindruck festhalten, den sie im Auge des Betrachters hinterließen. Ihre sparsame Metaphorik ist dabei nicht allein Ausdruck der stilistischen Vorlieben des Autors, sondern programmatische Reaktion auf die mediale Bilderflut. Das Schreiben gerät dabei zur Suche nach der sprichwörtlichen Lücke, die der Teufel hinterlässt: den Leerräumen einer vollgestellten Realität, in der Ordnung und Schönheit nur noch ausschnittsweise hervortreten.

Der erste Teil des Bandes versammelt Reisegedichte im klassischen Sinn. Der zweite Teil hingegen, der lyrische und epische Texte von „daheim“ umfasst, erzählt im Gegenteil von den Freuden und Leiden der Sesshaftigkeit. Literatur als Bestandaufnahme der Epiphanien des täglichen Lebens, als Dokumentation seiner Rituale und rites de passage zu einer anderen, außeralltäglichen Wirklichkeit. Schließlich bewahrt die Sehnsucht der Daheimgebliebenen, was am Reisen vielleicht das Beste ist: die Kraft der Träume.